Von Kirsten Becker – 6. Dezember 2017
Für einen Monat hatte ich im Herbst – wie berichtet – meinen Arbeitsplatz nach Santanyi auf Mallorca verlegt. Neben der unbeschreiblich schönen Natur, habe ich auch viele wunderbare Menschen kennengelernt. Sie alle haben sich für ein Leben auf Mallorca entschieden. Klar, dass ich wissen wollte, welche Beweggründe jeder Einzelne hatte und was sich dadurch in ihrem Leben und für sie persönlich verändert hat. In einer kleinen Serie möchte ich diese Menschen vorstellen, die mich herzlich empfangen und ein Stück während meiner Zeit auf Mallorca begleitet haben. Heute beginne ich mit Caroline Yao, die nicht nur eine hervorragende Yogalehrerin ist – ich durfte Yoga in einer tollen Location genießen – sondern auch eine wunderbare Stimme hat. Sie nennt sich Mutmacherin & Klangweberin und lebt seit Anfang Juli 2015 auf der Insel. Aber mehr soll sie selbst erzählen.
Warum hast Du Dich für Mallorca entschieden?
Es war wirklich so etwas wie „Liebe auf den ersten Blick“ und ich wusste schon bei meinem ersten Mallorcabesuch nach nur einer Woche, dass ich hier leben möchte – komme, was wolle – und sei es auch noch so irrational! Ich war – und bin – einfach verzaubert von der atemberaubend schönen Natur hier und ihrer Kraft! Mallorca ist eine Insel, die so viele verschiedene Facetten hat, wie wohl kaum eine andere, die ich je besuchte. Welche Insel hat schon karibische Strände (EsTrenc), alpine Berge, Weinanbau, Oliven, die Mandelblüte… alles auf einmal? Dann noch die idyllischen mallorquinischen Dörfer und Städtchen, bis hin zur Inselmetropole Palma mit ihrem ganz besonderen Charme – ich könnte stundenlang irgendwo auf einem Dorfplatz sitzen und einfach gucken. Ich liebe natürlich auch die Weite des Meeres und die Naturschauspiele eines Inselgewitters oder eben den 857. Sonnenuntergang, der die Insel in sanftes golden-rosa Licht taucht. Alles ist hier intensiv und direkt, das gefällt mir: als Platz zum Leben und Arbeiten, als Yogalehrerin und Musikerin.
Was können Menschen bei Dir erwarten?
Ich biete entspannende und inspirierende Yoga-Retreats zumeist für Urlauber aus Deutschland an, sowohl als Individual, als auch als Gruppen-Retreat. Das Besondere ist meine Musik, Mantragesänge und Kirtan, die ich während der Yogastunde life zu Beginn und zum Ende erklingen lasse. Einmal die Woche kommen Musikbegeisterte in mein Haus in Mondrago zum gemeinsamen Singen – die „Sacred Song Circles“ finden jeden Donnerstag statt – wie die Zeitschrift „Mallorca im Überblick 2018“ berichtete, ist das „Gesang für die Seele“. Sound Healing (Heilsame Klänge), Ayurvedic Massage, Reiki und gemeinsame Ausflüge können ebenfalls gebucht werden.
Was ist Dein persönliches Ziel?
Mein Auswanderziel, auf der Insel voll und ganz persönlich wie beruflich anzukommen, habe ich dieses Jahr erreicht. Für 2018 wünsche ich mir eine Ausdehnung auf größere Events, gerne auch in Kooperation mit Gleichgesinnten, die ihr Wissen mit einbringen, zum Beispiel Experten für Ernährung, therapeutisches Arbeiten etc.. Das stelle ich mir hochinteressant vor, und wer weiß…. vielleicht erwächst daraus eines Tages ein Zentrum für Gesundheit auf Mallorca – eine meiner Visionen. Ausserdem werde ich gerne regelmässig Deutschland besuchen, um dort Yoga und Mantrasingen anzubieten – und damit die Brücke zurückschlage von Mallorca zum Kontinent.
Hat Dich Mallorca verändert? Wenn ja, wie?
Absolut, ja. Auswandern an sich verändert bestimmt jeden Menschen und Mallorca tut das als Insel mit großer Transformationsenergie umso direkter. Vieles ist hier so ganz anders, als man es von woandersher kennt oder es sich ausmalen könnte. Es gibt so ganz andere Herausforderungen als bei uns in Deutschland – davon zeugen unendlich viele Schauer- und Lachgeschichten der hier lebenden Ausländer. Alteingesessene Ausländer sagen „wenn du es auf Mallorca geschafft hast, dann schaffst du es überall in der Welt“.
Ich achte jetzt noch viel besser als vor dem Auswandern auf die kleinen Dinge im Alltag, die ihn schön und liebenswert machen – egal wo. Ausserdem habe ich gelernt, dass es hilft, sich bei Herausforderungen in die Situation „hineinzuentspannen“ (wie im Yoga) und dann dreht sich auf einmal alles und die Probleme lösen sich plötzlich auf.
Auf Mallorca benutze ich oft die Begriffe „im Vertrauen bleiben“ und „leicht loslassen“ (von Materiellem, Idealen, Seelischem und Emotionalem). Das zu lernen, dafür eignet sich Mallorca energetisch mit dem vielen Salzwasser drumherum und dem hellen Sonnenlicht sehr gut.
Ich habe es jedenfalls nie bereut, hierher zukommen, denn ich bin sehr daran gewachsen und dankbar dafür
Was ist Dein Lebensmotto?
Folge Deinem Herzen! Es ist der einzige Weg und lohnt sich – immer!
Sind Deine Wünsche, die Du mit diesem Schritt verbunden hast, in Erfüllung gegangen?
Ja, das sind sie. Wobei ich nicht zu sehr mit expliziten Wünschen arbeite, sondern gerne alles auf mich zukommen lasse und dann „mit dem Flow gehe“, wie man so schön sagt. Dann ist man flexibler und nicht so erschüttert, wenn es doch anders kommt.
Was vermisst Du am meisten?
Das war mir gar nicht so bewusst, bis ich neulich Deutschland besuchte! Da war es plötzlich…..der Duft eines mitteleuropäischen Herbstwaldes, buntes Laub zum Rascheln auf dem Gehsteig, Enten auf dem Teich und ihr gemütliches Schnattern. Dann hab ich dort aber auch einen nervigen Laubbläser früh morgens gehört…. und mich wieder nach der Stille meines Naturparks auf Mallorca gesehnt.
Freunde sind wichtig. Hast Du wirkliche Freunde gefunden?
Ja, ich habe das Glück, hier echte Freunde gefunden zu haben – alles aber Ausländer. Dazu kommen noch viele Bekannte, inklusive Mallorquiner, da man sich auf einer Insel irgendwann zwangsläufig über den Weg läuft. Über Yoga und die Musik lerne ich recht schnell ähnlich schwingende Menschen kennen, darüber zeigt es sich schnell, ob es passt oder nicht.
Gibt es noch etwas, das Du zum Abschluss sagen möchtest?
Hasta pronto und Bienvenido auf Mallorca – bis bald auf der Insel! 🙂
Weiter Informationen zu Caroline Yao finden Sie hier.
Ein Wort zum Schluss:
Wäre Yoga nicht etwas, das Sie sich für 2018 vornehmen könnten? Einfach mal loslassen und dem Stress die rote Karte zeigen.
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