Von Kirsten Becker – 23. Februar 2015
Fernreisen mit Kindern – geht das oder ist der Nervenzusammenbruch vorprogrammiert?
Vom 4.-8. März 2015 findet in Berlin die Touristikmesse ITB statt. Die Reisebranche stellt in dieser Zeit wieder attraktive Reisen und Länder vor. Auch Familien sind herzlich willkommen. Ich wollte in diesem Zusammenhang wissen, ob es möglich ist, auch mit kleinen Kindern problemlos in die Ferne zu reisen. Dazu befragte ich die Fachjournalistin Judith Quick, die sich mit ihrer Marketing- und PR-Agentur (www.quick-kommunikation.de) auf Tourismus und Reisen spezialisiert hat. Sie ist mit ihrem Mann und den Kindern viel in der Welt unterwegs und hat ihre Erfahrungen in einem Reisebericht über Australien veröffentlicht.
Strandurlaube mit Kindern sind beliebt bei Eltern. Auch Ihr steuert gerne mit Euren zwei Kindern das Meer an. Allerdings zieht es Euch in die Ferne. Wo wart Ihr schon überall?
Ja, wir sind mit unseren zwei Töchtern am liebsten am Meer. Mit unserer ältesten Tochter waren wir in Australien. Damals war sie fast drei Jahre alt. Dort sind wir durch Nationalparks gewandert, mit einem Geländewagen auf Fraser Island herumgesaust und haben Sydney und Melbourne erkundet. Als unsere jüngste Tochter zwei Jahre alt war, haben wir Weihnachten bei Freunden in North Carolina in den USA gefeiert und sind anschließend kreuz und quer durch Florida gereist. Im letzten Herbst haben wir Freunde in Dubai besucht und uns dabei auch gleich Abu Dhabi angeschaut. Das war ein Urlaubsmix aus hochmodernen Städten, türkisfarbenem Meer, einer Wüstenralley, abwechslungsreichem Essen und orientalischem Flair.
War der Flug mit kleinen Kindern nicht anstrengend?
Natürlich ist ein mehrstündiger Flug sehr lang, doch mit ein paar Tricks kriegen wir die Zeit gut rum. Nach Australien sind wir beispielsweise nachts geflogen und unsere Tochter hat fast den gesamten Flug verschlafen. Außerdem haben wir immer Bücher, Stifte und Malblöcke sowie Stickerhefte dabei. Allerdings brauchen wir das alles gar nicht, wenn die Airline ein gutes Unterhaltungsprogramm mit Kinderfilmen und Comics anbietet.
Es kommt auch immer auf die Eltern und die Kinder an. Wenn Eltern der pure Gedanke an einen mehrstündigen Flug mit einem quengelnden oder sogar schreienden Kleinkind stresst, kann das für die gesamte Familie sehr anstrengend werden. Wenn man allerdings gelassen an die Reise rangeht und nicht gleich verzweifelt, wenn die lieben Kleinen nicht den besten Flugtag erwischt haben, gelingt eine Fernreise bereits mit kleinen Kindern.
Wie habt Ihr Euch vorbereitet? Welche Tipps habt Ihr?
Wir studieren Reiseführer und Reiseberichte und suchen im Internet nach Tipps und Vorschlägen für Reiserouten. Ich kann auch sehr die Fremdenverkehrsämter empfehlen, die viele Informationen – sowohl auf den entsprechenden Websites als auch in Papierform – anbieten. Bei der Reisedauer würde ich auch wegen des Jetlags eine Fernreise nie zu kurz planen, damit sich die gesamte Familie gut erholen kann. Kinder passen sich meistens am schnellsten an die neue Zeit an.
Ich kann jeder Familie nur empfehlen, sich vor Ort nicht zu viel vorzunehmen und besser kürzere Autostrecken einzuplanen. Auch sollten sie oft an Spielplätzen und Stränden anhalten. Dabei haben die Kinder immer Spaß und Eltern können sich entspannen und die intensive Familienzeit genießen.
Ach, ja, was wir auf jeden Fall immer mit ins Flugzeug nehmen, sind Wechselklamotten für die Kinder, denn schnell landet ein voller Wasserbecher im wackligen Flugzeug auf der Hose.
Was ist mit dem Budget?
Fernreisen sind teuer, aber auch hier nutzen wir budgetschonende Tricks. Wir versuchen beispielsweise die Flüge rechtzeitig zu buchen und vor Ort ab und zu in preiswerteren Unterkünften, wie Motels zu übernachten. Wir würden unsere Reisen immer wieder machen, aber weniger vorbuchen. Besser ist es, vor Ort eine passende Bleibe zu suchen, um spontaner und flexibler zu sein.
Weitere Infos
Judith Quick, „No Worries – Australienreise mit Kind“, Mana Verlag, 14,80 Euro. Zum Bestellen, senden Sie eine E-Mail an j.quick@quick-kommunikation.de.
Kommentar hinterlassen